Munterrichtsmethode 76: Modelle beschriften

klärend – übersichtlich  – freudvoll

Modelle beschriften

In Ihrem Seminar haben Sie sich mit verschiedenen Modellen und Theorien beschäftigt. Bevor noch mehr dazukommt, sorgen Sie für einen lerntechnisch wertvollen Zwischenschritt:

Sie erklären: „Auf der Kopie hier sehen Sie alle Theorien und Modelle, die wir bislang erarbeitet haben. Meinen schnell gezeichneten Skizzen fehlt noch die Beschriftung. Schnappen Sie sich einen Stift und ergänzen Sie die passenden Überschriften und Bezeichnungen. Sie können gerne zu zweit arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.“

5 bis 10 Minuten lang, je nach Umfang der Skizzen, sind die Teilnehmenden nun aktiv.

Eine äußerst wertvolle und lernwirksame Zeit:

  • Alle denken noch einmal intensiv über die bisher behandelten Inhalte nach.
  • Die Lernenden machen mit der beschrifteten Skizze sichtbar, was sie bereits gelernt haben. Das kann motivierendes Lernkompetenzerleben bescheren.
  • Für manche wird deutlich, welche Inhalte ihnen noch nicht so präsent oder klar sind. Mit dem Nachbarn, der Nachbarin besteht jetzt die Chance für einen zweiten Blick auf diese Bereiche. Die Lernenden können ganz unaufgeregt Lücken schließen.
  • Das beschriftete Blatt ist eine nützliche Übersicht. Im Handumdrehen entsteht eine Fachlandkarte, ein Spickzettel.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Teilnehmenden die Skizzen ergänzt haben, bitten Sie alle, zum Ende zu kommen.

Ich mache dann gerne so weiter:

„Wir hören mal herum. Eine oder einer beginnt, vielleicht Johanna. Du wählst dir ein Modell aus und nennst, was du oder ihr dazu geschrieben habt. Gerne kannst du noch ein paar Sätze erzählen, die dir zum Modell einfallen. Oder berichten, welche Fragen ihr dazu noch habt. Dann übernimmt jemand anderes und wählt ein weiteres Modell aus. So lange, bis wir alle gehört haben.“

In der Regel ist es in dieser Etappe ganz still im Raum. Alle hören aufmerksam zu und prüfen:

  • „Habe ich es gleich beschriftet?“,
  • „Gibt es etwas, das ich auf meinem Bogen noch ergänzen kann?“
  • „Habe ich etwas notiert, das in der Gruppe gerade nicht zum Modell genannt wurde?“

„Modelle beschriften“ ist eine gute Möglichkeit für eine rasche formative Prüfung. Eine Prüfung mitten im Seminarverlauf, die sich gar nicht wie eine Prüfung anfühlt. Damit das gelingt, ermuntere ich die Teilnehmenden, nicht alleine, sondern zu zweit oder zu dritt zu arbeiten. So entsteht ein angeregtes Plaudern und gemeinsames Überlegen und eben nicht die schwere Stille einer Prüfung, die wir alle kennen.

Auch bei der Vorbereitung stelle ich schon die Weichen für entspanntes Lernen im Seminar. Ich selbst skizziere die Modelle ganz flott mit legeren Pinselstrichen aus dem Handgelenk. So fühlt sich die Kopie mit meinen meinen rasch gezeichneten Linien gar nicht nach Prüfung an …

Viel Spaß beim Ausprobieren in Ihren Seminaren.

Weitere hilfreiche Wege für schnelle formative Prüfungen sind: „Faustregeln finden“, „Learning Apps“, „Einer gegen alle“ oder „Wanderfrage“ 

„Meine Didaktikwelt wurde auf den Kopf gestellt“

Jana Engelke, Meisterschule für Augenoptik ZVA Absolventin Kurs 15

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