Der Ernährungskreis, das Dreieck der Vermögensanlage und unzählige Kommunikationstheorien … In vielen Stoffgebieten wimmelt es an Modellen und Theorien. Häufig läuft es in Seminaren und Vorträgen mit den Modellen so: Eine oder einer steht vorne und erklärt die Modelle. Die anderen hören zu. Zuhören kann ein prima Lernweg sein. Bisweilen ist Selbstdenken aber auch charmant.
„Lehren Sie weniger, damit die Lernenden mehr lernen können“, sagte der Didaktiker Johann Amos Comenius vor 400 Jahren. Denken Sie an seine Worte, wenn Sie das nächste Mal dazu ansetzen, Ihrer Lerngruppe ein Modell vorzustellen. Anstatt zu erklären: „Hier sehen Sie …“ machen Sie es interaktiver. „Ich zeige Ihnen gleich das Modell. Bitte schauen Sie es sich mit Ihrem Nachbarn, mit Ihrer Nachbarin an. Überlegen Sie: Welche Zusammenhänge werden hier beschrieben? Wie könnte das Modell funktionieren? Wofür könnte es nützlich sein? Plaudern Sie, vermuten Sie, machen Sie Notizen, wenn Sie wollen. Viel Spaß mit dem ersten Blick auf das Modell.“
„Alles, was wir als Lerngruppe lernen sollten und wollten, haben wir am eigenen Leib erfahren.“
Jetzt schweigen Sie (weniger lehren) und lassen die Lernenden denken (mehr lernen). Nach zwei, drei Minuten bitten Sie die Teilnehmenden zum Ende zu kommen und von ihren Gedanken zu berichten. Sie hören zu (weniger lehren), die Teilnehmenden erörtern das Modell (mehr lernen). Vielleicht ergänzen Sie nun noch ein paar Aspekte. Meist werden Sie staunen, wie gut die Teilnehmenden auch komplexe Modelle aus dem Stand erklären können…
Die Munterrichtsmethode „Modelle orakeln“ hat weitere positive Effekte:
Viele weitere Wege unter dem Motto „Weniger lehren – mehr lernen“ finden Sie in unserer Methodensammlung. Zum Beispiel Begriffspaten, Stichwortsalat oder Tat und Wirkung.