Munterrichtsmethode 66: Drei Treffer – drei Minuten

sportlich – informativ – flott

Sie beginnen einen neuen Kurs, in dem sich die Lernenden noch nicht oder nur wenig kennen. Oder Sie übernehmen eine Gruppe, mit der Sie noch nicht gearbeitet haben. Bitten Sie die Lernenden, zu dritt zusammen zu kommen. Ganz unkompliziert mit den Sitznachbar:innen.

„Bevor wir inhaltlich einsteigen, habe ich eine sportliche Bitte an Sie. Finden Sie in Ihrem Trio drei Gemeinsamkeiten. Drei Dinge, die Sie beruflich oder persönlich verbinden. Vielleicht finden Sie heraus, dass Sie alle gerne englischen Schwarztee trinken. Oder dass Sie alle mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Notieren Sie Ihre Treffer. Sie haben drei Minuten Zeit. Dann hören wir, was Sie herausgefunden haben. Los geht’s!“

Nun beginnen schnelle Dialoge. Nach drei Minuten bitten Sie die Lernenden, zum Ende zu kommen. Jede Gruppe stellt ihre Treffer vor. Ich fasse die genannten Gemeinsamkeiten gerne flott zusammen, zum Beispiel so: „Ein Applaus für die schwarzteetrinkenden Radfahrer mit Baby.“ Das löst gleich eine wohlwollende, fröhliche Stimmung aus.

Welche Wirkungen hat die Methode?

  • Die Lernenden kommen in Ihrem Seminar rasch ins Gespräch. Alle Stimmen kommen ein erstes Mal zum Klingen.
  • In den Trios tauschen sich die Lernenden intensiv aus. So entsteht in den Kleingruppen erstes Vertrauen für das weitere gemeinsame Lernen.

„Drei Treffer – drei Minuten“ ist, wie so viele der Munterrichtsmethoden, ein kleiner, ganz einfacher Baustein, den Sie leicht an die jeweilige Seminarsituation anpassen können.

Die Methode „Drei Treffer – drei Minuten“ können Sie sehr flexibel einsetzen:

  • Wie oben beschrieben im Präsenzseminar, oder im Online-Seminar. Hier finden die Lernenden in Break-out-Rooms rasch Gemeinsamkeiten.
  • Die Methode funktioniert auch in großen Gruppen. Ich nutze sie zum Beispiel bei Kongressen. Die Teilnehmenden kommen rasch mit ihren Sitznachbar:innen ins Gespräch. Stellvertretend hören wir dann aus zwei oder drei Gruppen die gefunden Treffer.
  • Sie können „Drei Treffer – drei Minuten“ als Hilfe für den sozialen Start nutzen, bei dem es darum geht, gemeinsam miteinander in Kontakt zu kommen. Oder für den thematischen Start: Hier bitten Sie die Teilnehmenden beispielweise, in drei Minuten drei gemeinsame Anliegen oder drei Vorteile des Verfahrens X zu finden.
  • „Drei Treffer – drei Minuten“ eignet sich für die Startphase, aber auch für Hauptteil oder Schluss, zum Beispiel am Ende einer inhaltlichen Etappe. Hier bitten Sie die Lernenden, in drei Minuten drei wichtige Erkenntnisse zu formulieren.
  • Die Minimethode können Sie ganz flott, mit nur drei Minuten Zeit anleiten. Wenn Sie mehr Zeit haben und mit einer Lerngruppe mehrere Tage oder ein Semester lang arbeiten, können Sie die Langversion, Munterrichtsmethode 45 „Wir und ich“ nutzen. So habe ich letzte Woche die neue Gruppe der Trainer:innen-Ausbildung begonnen. Mit „Wir und Ich“ haben wir viel voneinander erfahren!

„Was führt dich dazu, aus der Schweiz für die Trainerausbildung nach Berlin zu reisen?“ Diese Frage wurde mir zu Beginn öfters gestellt. Meine Antwort: „Harald Groß begeisterte mich bei unseren ersten Begegnungen jeweils von den ersten Minuten an.“

Stephan Marolf, Dipl. Dozent HF, Thun, Schweiz, Absolvent Kurs 10

Noch ein Methodentipp:
„Eins aus drei?“ ist eine weitere einfache und sehr flexible Methode, zum Beispiel für den raschen Einstieg ins Seminar.

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