Kennen Sie die Situation? Sie nehmen an einem Seminar teil. Eben hat der Trainer, die Trainerin eine Aufgabe erklärt. Sie kommen dafür mit zwei, drei anderen Teilnehmenden zusammen. Sobald alle sitzen, schauen Sie sich an. Und dann stellt jemand aus Ihrem Trio die Frage: „HÄÄ?! Was sollen wir jetzt machen?“
Munterrichtsmethode D 36 „Trockenübungen“ hilft, diese Momente der Irritation zu reduzieren. Es geht ganz einfach.
In Ihrem Live-Online-Seminar oder im Präsenz-Kurs erklären Sie den Teilnehmenden eine Aufgabe. Gleich sollen die Lernenden in Kleingruppen damit beginnen. Bevor Sie das Startsignal geben, erinnern Sie sich an diesen Text. Sie erklären den Teilnehmenden:
„Sie können in wenigen Augenblicken loslegen. Zuvor bitte ich Sie – jede und jeder für sich – um eine kleine Vorarbeit. Kommen Sie über den Link auf unsere digitale Pinnwand bei Padlet. Wenn Sie dort angekommen sind, bitte ich Sie in der von mir angelegten Spalte „Test“ auf das „Plus“ zu drücken und auf die Moderationskarte Ihren Namen und Ihr Lieblingsgericht zu schreiben. Veröffentlichen Sie dann Ihren kleinen Beitrag. So, dass er für alle sichtbar wird. “
Jetzt warten Sie, bis Sie den Eindruck haben, dass möglichst viele ihren Namen und die Leibspeise notiert haben. Wenn Sie, bei größeren Gruppen, nicht abschätzen können, ob allen der kleine Schritt gelungen ist, fragen Sie noch einmal nach: „Ist noch jemand auf der Suche? Sagen Sie uns gerne, an welcher Stelle Sie gerade sind.“ Geduldig warten Sie, bis auch der oder die letzte im Kurs den Schritt bewältigt hat.
Dann wenden Sie sich wieder an die Lernenden: „Prima. Alle können auf Padlet posten. Genau so machen Sie es nun in Ihrem Team mit der inhaltlichen Aufgabe. Sie haben 15 Minuten Zeit. Los geht’s.“
Was bewirkt die kleine Trockenübung?
„Trockenübungen“ setze ich, wie im Beispiel, immer dann ein, wenn neue digitale Kompetenzen nötig sind. Ich nutze sie aber auch bei ganz analogen Aufgaben. Zum Beispiel, wenn ich nach der Erklärung bei meinem Rundblick durch die Gruppe fragende Gesichter wahrnehme. Dann sage ich spontan: „Wisst ihr was, wir probieren das Ganze mal alle zusammen an einem ersten Beispiel aus.“ Wen das gut gelungen ist, kann ich der Gruppe zurufen: „Und genau so macht ihr das jetzt zu euren Themen in den Untergruppen.“
Beobachten Sie in den nächsten Wochen in Ihren Seminaren, an welchen Stellen „Trockenübungen“ nützlich sein können. Viel Spaß beim Ausprobieren und wie immer gute Lernerfolge!
Lust auf mehr Didaktik? Dann lernen Sie mit mir in der Train the Trainer Ausbildung Berlin. Neue Kurse starten in der Regel im März und August.
Weitere hilfreiche kleine didaktische Tricks aus meiner Methodensammlung sind „Munterrichtsmethode 11: Schema X“, „Munterrichtsmethode 27: Sicherheitscheck“ oder „Munterrichtsmethode D30: Kamera-Karenz“.
„Besser geht’s nicht! Top TrainerInnen, tolle Materialien und eine super Gruppe!“